Rechnungswesen und Wirtschaftsinformatik nennt sich der neue Studiengang in deutscher Sprache, der im Herbst an der West-Universität in Temeswar seine ersten Studierenden begrüßen wird. Vor Kurzem fand die feierliche Unterzeichnung des Doppeldiplomvertrags zwischen der Temeswarer Universität und der Hochschule fürTechnik und Wirtschaft aus Karlsruhe statt. Raluca Nelepcu war dabei und berichtet darüber.

 

 

Die beiden Rektoren, Marilen Pirtea und Karl-Heinz Meisel unterzeichneten in Anwesenheit der deutschen Delegation um den baden-württembergischen Innenminister Reinhold Gall das Doppeldiplomabkommen an der West Universität. Damit wurde auch eine Premiere verzeichnet.

Bei dem Studiengang Rechnungswesen und Wirtschaftsinformatik handelt es sich nämlich um den ersten betriebswirtschaftlichen Studiengang in Rumänien, der die Möglichkeit eines Doppeldiploms mit einer deutschen Hochschule bietet. Die Hochschule Karlsruhe pflegt Kooperationen mit über 100 Universitäten und Hochschulen weltweit. Für die Fakultät für Informatik und Wirtschaftsinformatik in Karlsruhe sei es das erste Doppelabschlussprogramm im Bachelorbereich, lies Meisel wissen. Welche Bedeutung das Doppelabschlussprogramm für die Hochschule Karlsruhe hat, verrät Rektor Karl-Heinz Meisel: “Es hat für uns eine sehr große Bedeutung. Das sieht man auch, welche Bedeutung es in der Öffentlichkeit beigemessen wird, wenn der Minister hierher kommt und wenn auch der Oberbürgermeister Stadt Karlsruhe herkommt. Aber auch für uns als Hochschule ist es, obwohl es sehr viele internationale Kooperationen hat, eine weitere ganz ganz wichtige Kooperation, die wir sehr gerne eingegangen sind.“ Die 25 gebührenfreien Studienplätze des Studiengangs Rechnungswesen und Wirtschaftsinformatik wurden sofort besetzt, sagte der Rektor der West Universität, Marilen Pirtea. Der neue Studiengang kam mit Unterstützung dreier Unternehmen im Temeswar zur Stande: Dräxlmeier, Kaffee&Co und Netex, sowie des Rotary Clubs Cosmopolitan. Manager aus der deutschen Wirtschaft trugen zur Erarbeitung des Curriculums bei, sodass die Studierenden Bereiche wie SAP, Controlling oder Einkauf während ihres Studiums näher kennenlernen werden.

Valerian Laval, kaufmännischer Standortleiter, der Firma Dräxlmaier, die in Rumänien ungefähr 16.000 Mitarbeiter beschäftigt, und zu den größten Automobilzulieferern weltweit gehört: “Zum einem gibt es Praktikumsplätze von der deutschen Wirtschaft, insbesondere bei den Partnerfirmen Netex, Kaffee + Co und Dräxlmaier. Wir hoffen dass auch weitere Firmen demnächst auf diesem Zug aufspringen und auch dieses Projekt fördern. Und im Anschluss an diesem Studium gibt es noch einen sehr guten Wirtschaftsinformatikstudiengang mit SAP-Schwerpunkt hier an der West Universität, der im Zusammenarbeit mit der deutschen Firmen entwickelt wurde und der sicherlich eine sehr gute Alternative ist zu einem Studium in Deutschland”.

Den Unternehmen stehen qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung, die entsprechend der Bedürfnisse der Wirtschaft ausgebildet sind. “Ich wünsche den Unternehmen, dass die Absolventen in Rumänien bleiben und dazu beitragen, ihr Land weiter voran zu bringen”, sagte der baden-württembergische Innenminister Reinhold Gal, der der feierlichen Vertragsunterzeichnung beiwohnte. Ob die Absolventen in Rumänien bleiben oder doch den Weg nach Deutschland einschlagen werden, ist ungewiss.

Dräxlmaier Chef, Valerian Laval: “Wir wünschen uns es natürlich alle, dass die Studenten in Temeswar bleiben, weil Temeswar es verdient hat, dass sich die Wirtschaft hier weiterentwickelt; und dazu braucht man qualifizierte Mitarbeiter. Aber natürlich steht es den jungen Leuten offen, dort auf der Welt ihr Glück zu suchen, wo sie es finden können. Und vielleicht ist es für einige besser nach Deutschland zu gehen”.

Die Studierenden aus Rumänien werden das dritte und das vierte Semester des Wirtschaftsinformatikstudienganges in Deutschland absolvieren, wobei der Auslandsaufenthalt über Erasmusgelder finanziert wird. Den minderbemittelten Studierenden aus anderen Ortschaften bietet der Rotary Club Cosmopolitan Stipendien an. Vorteile gibt es aber auch für die Studierenden aus Karlsruhe. >

Der Rektor der Hochschule Karlsruhe, Karl-Heinz Meisel: “Es ist so, unser Ziel für die Studierenden bei uns ist, also wenn sie an unseren Studierenden bedachten, sie sollen ja auch hierher kommen, dass sie alle ein halbes Jahr während ihres Studiums im Ausland waren und wir möchten ihnen breites Spektrum anbieten. Viele unseren Studenten gehen nach Südamerika, nach Asien aber sie gehen auch gerne dahin, wo deutschen Firmen sind, und das ist hier in Rumänien gegeben und das ist eine Chance. Und ich glaube dass sehr viele unserer Studierenden hier kommen aber auf den anderen Seite ist es nicht genau so wichtig, oder für uns, dass wir Studierenden aus Temeswar bekommen, die wir sehr gerne aufnehmen in Rahmen dieser Kooperation”.
Die Studierenden aus Karlsruhe haben also die Möglichkeit, das praktische Studiensemester bei den deutschen Unternehmen in Temeswar zu absolvieren. Sie können durch ein oder zwei theoretische Studiensemester in Temeswar ihrem Studium eine stärkere betriebswirtschaftliche Ausrichtung geben. An der West Universität Temeswar gibt es neben der Germanistikabteilung zwei weitere deutschsprachige Studiengänge: Die Schauspielabteilung und die Abteilung für Internationale Beziehungen und Europa Studien.

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